26 Praxis-Tipps zum Makrelenangeln, die dir garantiert helfen

Makrelenangeln ist total einfach.

Trotzdem tun sich viele Angler schwer damit.

Viele Anfänger machen sich Probleme, wo es gar keine Probleme gibt. Der Eine angelt mit absolut falscher Ausrüstung. Ein Anderer ist den halben Tag damit beschäftigt seine verhedderte Schnur auseinander zu nehmen.

Wie man Makrelen erfolgreich und ganz einfach fangen kann und worauf man achten musst, kannst du in dieser Anleitung nachlesen. Das Makrelenangeln in Deutschland lässt sich in folgender Aussage kurz zusammenfassen:

Fahre mit der richtigen Ausrüstung zur Nordsee, springe dort auf einen zuvor reservierten Fischkutter und fange so viele Makrelen wie du willst.

So zumindest die Theorie. Damit es in der Praxis auch wirklich so einfach klappt, musst du nur noch folgende Tipps befolgen.

Praxis Tipps Makrelenangeln

Tipps zur Vorbereitng

Du kannst nicht einfach total planlos zur Nordsee fahren und dort versuchen unzählig viele Makrelen zu fangen. Zum Makrelenangeln gehört zumindest ein kleines wenig Planung dazu.

Da du jetzt gerade diesen Text hier liest, befindest du dich wahrscheinlich gerade in der Vorbereitungsphase und wartest gespannt bis es endlich losgehen kann.

1. Lies dir vorher Erfahrungsberichte durch

Auf Hochseecowboys berichten wir und einige unsere Leser regelmäßig von den verschiedensten Hochsee Angeltouren in ganz Deutschland. Während der Makrelensaison findest du bei uns hauptsächlich Erfahrungsberichte über das Makrelenangeln. Damit du dich auf unsere Erfahrungsberichte immer verlassen kannst, legen wir viel Wert auf ihre Qualität. Es kommen keine Werbe-Berichte rein.

Damit du in Zukunft nie wieder einen Erfahrungsbericht verpasst, kannst du dich kostenlos für unseren Newsletter anmelden.

2. Die Makrele ist ein Schönwetter-Fisch

Die Makrelenschwärme bevorzugen typisches Urlaubswetter. Wenn es warm und windstill ist, fressen sie viel mehr. Deshalb solltest du immer versuchen bei möglichst gutem Wetter zum Makrelenangeln raus zu fahren.

Leider werden Makrelentouren oft mehrere Wochen, wenn nicht sogar Monate im Voraus geplant.

Versuche immer einen oder zwei alternative Termine zu planen. Falls es beim ersten Termin schlechtes Wetter herrschen sollte, kannst du einfach am Folgetermin raus fahren.

Das perfekte Wetter zum Makrelenangeln ist bei angenehmen 25 Grad, windstill und beim wolkenfreien, blauen Himmel

3. Fahre unter der Woche

Das Makrelenangeln wird immer beliebter. Immer mehr Menschen wollen die Makrelen fangen. Doch es gibt keine neuen Makrelenkutter. Das führt dazu, dass man immer weniger Plätze auf den Kuttern hat.

Darum lohnt es sich unter der Woche zu fahren, um auf einem halb leeren Fischkutter den Fischen nachstellen zu können. Du hast viel mehr Platz auf dem Kutter und fängst dadurch auch noch mehr. Da lohnt es sich sogar dafür einen Tag Urlaub von der täglichen Arbeit zu machen.

4. Suche einen unbekannten Fischkutter

Die Wahl des Fischkutters kann oft über den Erfolg beim Makrelenangeln entscheiden. Sehr bekannte Fischkutter wie die Reederei Trip oder der FK Albatros punkten sicherlich mit ihren vielen Erfolgsgeschichten. Dafür sind sie fast immer ausgebucht. Oft müssen die Angler Schulter an Schulter aneinander stehen.

Da reizen die kleineren Fischkutter, die nicht jeder kennt. Die Qualität des Fischkutters und des Personals ist meistens vergleichbar mit den größeren. Dafür wird jeder Angler als Mensch betrachtet und nicht nur als Geldquelle. Die Angler müssen sich nicht quetschen und so kommt es auch seltener zum Streit mit dem Nachbar-Anglern.

5. Lagere die Makrelen kühl

Makrelen werden in Deutschland nur im Sommer gefangen. Da kann es mal passieren, dass deine Angeltour an einem Tag stattfindet, bei dem es über 30 Grad sind. Die gefangenen Makrelen werden wegen ihrem hohen Fettgehalt sehr schnell schlecht. Deshalb sollte man sie sofort kühl lagern.

An sehr heißen Tagen sollte man die Makrelen in eine isolierende Kühlbox verstauen. Wenn es nicht zu heiß sein sollte, reicht auch ein normaler offener Eimer oder eine Kiste.

Wichtig ist, dass dein Behälter sehr gut gekühlt wird, unabhängig davon, ob du eine Kühlbox oder einen einfachen Eimer verwendest. Zum Kühlen während der Fahrt solltest du mehrere Kühlakkus in den Eimer packen. Die Kühlakkus sollten immer auf den Makrelen liegen. Wenn die Kühlakkus unter den Fischen liegen, nutzen sie nicht viel.

6. Erstelle dir eigene Kühlakkus

Kühlakkus kann man ganz einfach kostenlos selber erstellen. Schnappe dir einfach mehrere 0,5 – 1 Liter Plastikflaschen. Fülle sie etwa zu 3/4 mit Wasser und leg sie über Nacht in die Gefriertruhe. Wichtig ist, dass sie zusammen in einem Eimer liegen. So kühlen sie sich gegenseitig. In deinem Eimer wird dann auch noch nach 8 Stunden auf dem Meer eine angenehme Kühlschranktemperatur herrschen.

7. Nimm unbedingt wasserdichte Kleidung mit

Auch wenn der Wetterbericht einen Tag vorher top Wetter vorhersagt, kann sich die Wetterlage auf dem offenen Meer überraschend schnell ändern. So kann es zu Windböhen oder sogar zu plötzlichem Regen kommen.

Deshalb solltest du unbedingt wasserdichte Schuhe bzw. Gummistiefel mitnehmen. Wenn du weißt, dass es regnen soll, oder dass ein starker Wellengang herrschen wird, dann solltest du auch noch eine wasserdichte Hose und im Idealfall auch ein wasserdichtes Oberteil anziehen.

8. Unterschätze niemals die Sonne

Makrelen fängst in den wärmsten Monaten im Jahr. Deshalb bist du den ganzen Tag lang der prallen Sonne ausgesetzt.

An besonders warmen Tagen, kann es schnell passieren, dass du einen Sonnenstich bekommst. Trage deshalb immer eine Kopfbedeckung und trinke möglichst viel Wasser.

Die direkte Sonnenstrahlen von oben ist aber nur ein kleines Problem. Viel schlimmer ist die Reflektion des Meeres. Damit du dabei keinen Sonnenbrand bekommst, solltest du auf jeden Fall Sonnencreme mitnehmen.

9. Pünktlich ankommen ist äußerst wichtig

„Der frühe Vogel fängt den Wurm“. So lautet zumindest ein bekanntes Sprichwort.

Beim Hochseeangeln können sich die Angler, die früh genug kommen die besten Plätze reservieren. Bei den meisten Makrelenkuttern ist eine Platzreservierung nicht möglich. Deshalb sollte man früh genug ankommen, um sich einen guten Platz zu ergattern.

Tipps zur Ausrüstung

Eine Beschreibung, welche Ausrüstung du zum Makrelenangeln benötigst, findest du auf der Seite „Die perfekte Ausrüstung zum Makrelenangeln„. Im folgenden findest du noch einige weitere Tipps, worauf du bei deiner Ausrüstung achten solltest.

10. Fische so leicht wie möglich aber so schwer wie nötig

Oder auch anders ausgedrückt: „Passe dich den Umständen an“. Es bringt dir nichts einen 20 Gramm Gewicht unter deinen Paternoster zu binden. Andersherum bringt es dir auch nichts wenn du ein 400 Gramm Gewicht verwendest. Du wirst nur unnötig schnell ermüden und keinen Spaß beim Drillen haben.

Gleiches gilt auch für den Rest deiner Ausrüstung.

11. Längere Ruten haben Vorteile

Das Verheddern mit den Nachbarn ist ein großes Problem beim Makrelenangeln. Durch das Verwenden einer etwas längeren Rute (Etwa 3 Meter Länge), gewinnt man etwas Abstand zu den Ködern der anderen Anglern.

Die Makrelenpaternoster haben meistens eine Länge von 1,40 Metern. Wenn du eine zu kurze Rute verwendest, kannst du Probleme bekommen, den Paternoster über die Reling zu ziehen.

12. Verzichte auf eine Leihangel

Bei jedem Fischkutter kannst du dir relativ kostengünstig Angelausrüstung ausleihen.

Lass lieber die Finger davon. Eine solche Leihangel ist meistens vergleichbar mit einem kurzen Metallrohr auf das sehr günstiger Angelschnur gewickelt ist.

Wenn du keine geeignete Angel zuhause hast, frag lieber in deinem Bekanntenkreis mal nach. Irgendjemand wird wahrscheinlich eine geeignete Angel haben. Die Leihangel sollte wirklich nur die allerletzte Wahl sein.

13. Nimm eine Ersatzangel mit

Egal wie vorsichtig du bist. Es kann immer mal passieren, dass eine Rute bricht, oder dass die Rolle versagt. Für einen solchen Notfall haben viele gute Fischkutter immer einige Ersatzangel mit an Board.

Aber nicht alle.

Informiere dich deshalb im Vorfeld, ob dein Fischkutter eine Ersatzangel an Board hat.

14. Verwende gut sichtbare Schnur

Keine Sorge. Die Makrelen werden deine Schnur nicht sehen. Aber dafür du und alle anderen Angler.

Auf einem Fischkutter kann es ziemlich voll werden. Da hat jeder Angler nur sehr wenig Platz. Da ist es sehr wichtig, dass du deine Schnur immer siehst.

Besonders gut geeignet ist eine knall-gelbe Schnur.

15. Habe immer genug Ersatz-Paternoster dabei

Es kann sehr schnell passieren, dass du dich irgendwo verfängst oder aus anderen Gründen einen neuen Paternoster brauchst. Darum solltest du immer genug Paternoster mit auf deine Makrelentour mitnehmen.

Ich empfehle dir mindestens 3 Stück pro Person dabei zu haben.

Tipps zum Makrelenangeln

Nun kommen wir zu dem wirklich interessanten Teil dieser Tipps-Sammlung. Dem Angeln der Makrelen.

Makrelen im Eimer
Gefangene Makrelen im Eimer

16. Lerne von erfahrenen Anglern

Das Angeln vom Fischkutter hat viele Vorteile. Einer der größten Vorteile ist, dass es immer erfahrene Angler auf dem Fischkutter gibt.

Während das Schiff raus fährt zu den Angelplätzen, hast du genug Zeit. Sprich ruhig andere Angler an. Viele werden dir kostenlos Tipps geben.

17. Verfange dich nicht mit deinen Nachbarn

Der Fischkutter driftet vor sich her. Da kann es schnall passieren, dass der eigene Köder nicht mehr da ist, wo er eigentlich sein soll. Dabei verfangen sich viele Makrelenangler mit dem Nachbarn.

Wenn du merkst, dass deine Schnur zum Nachbarn abdriftet oder, dass die Schnur vom Nachbarn zu nah zu deinem Haken kommt, dann zieh sofort deinen Köder aus dem Wasser. Lieber solltest du einmal zu oft raus ziehen, als dich zu verfangen. Denn das kann richtig viel Zeit kosten.

18. Halte immer eine Ersatzmontage bereit

Einen kurzen Augenblick nicht aufgepasst und schon hat sich dein Paternoster verheddert. Sei es durch die Fische oder durch die Schnur eines anderen Anglers.

In dem Fall solltest du nicht versuchen mühselig die Schnur auseinander zu wickeln. Das kostet Zeit. Zeit, in der du Makrelen fischen könntest. Eine viel bessere Lösung dabei ist es einfach die Hauptschnur durchzuschneiden und die verhedderte Schnur zur Seite zu legen.

Damit du trotzdem weiter angeln kannst, solltest du immer eine fertige Montage parat haben. Diese fertige Montage bindest du an deine abgeschnittene Hauptschnur und du kannst sofort weiter angeln. Sobald der Fischkutter weiter fährt, hast du genug Zeit um deine abgeschnittene Montage auseinander zu wickeln.

19. Werde nicht seekrank

Leichter gesagt als getan. Für manche Angler ist es fast unmöglich die Seekrankheit zu vermeiden. Deshalb sollte jeder Angler für den Notfall Tabletten gegen Reisekrankheit dabei haben. Vor allen Angler, die schnell seekrank werden, sollten die Tabletten bereits nehmen, bevor der Fischkutter den Hafen verlässt. Denn die Tabletten wirken nicht direkt.

Es gibt aber auch einige Tipps was man gegen eine Seekrankheit tun kann, ohne Tabletten nehmen zu müssen.

20. Lasse deinen Köder nicht bis zum Grund

Das ist eine der besten Tipps, um mehr Makrelen zu fangen.

Makrelen befinden sich relativ nah an der Oberfläche in einer Tiefe von 5 bis maximal 20 Meter Tiefe. Unter den Schwärmen befinden sich mindestens 10 Meter Wasser in der niemals eine Makrele anbeißen wird. Deshalb musst du deinen Köder nicht bis zum Grund runter lassen. Es reicht, wenn du sie bis 10 Meter über den Grund lässt.

Manche Anger lassen absichtlich den Köder bis zum Grund sinken, um die Chance auf einen Dorschbiss zu haben. Doch das ist es nicht Wert. Denn wenn mal wirklich ein Dorsch anbeißen sollte, ist das ein sehr seltener Glücksbiss von einem meist untermaßigen oder zumindest sehr kleinen Dorsch.

21. Vorsicht mit den spitzen Haken

Ein Makrelenpaternoster ist nicht zu unterschätzen. 4 – 6 äußerst Spitze Haken hängen an jeder Angel. Da muss man immer aufpassen, dass man niemanden damit verletzt.

Besonders gefährlich sind Situationen in denen Angler unnötigerweise versuchen den Köder über den Kopf auszuwerfen. Wenn man jemanden dabei sieht, sollte man ihn unbedingt darauf hinweisen, das zu unterlassen.

22. Wechsle deine Haken wenn sie stumpf sind

Immer wieder sehe ich Angler, die den ganzen Tag lang mit den selben Paternoster angeln. Oft ist es auch kein Problem. Aber sobald an jedem Haken schon 7, 8 oder sogar mehr Makrelen hingen, stumpfen sie ab.

Dadurch schlitzen viele Makrelen von alleine aus. Vor allem über der Wasseroberfläche passiert das dann oft. Wenn du also beobachtest, dass zu viele Makrelen ausschlitzen, dann wechsle die Haken.

23. Habe keine Angst vor großen Haken

Große Haken tragen dazu bei, dass die Makrelen nicht so leicht ausschlitzen.

Außerdem haben sie den Vorteil, dass man Makrelen von größeren Haken in der Regel einfacher abhaken kann, weil sie den Köder nicht sofort schlucken.

24. Ziehe die Fische über die Rute und nicht über die Rolle hoch

Auch wenn es zu den Grundlagen des Angelns gehören sollte, möchte ich dir diesen Tipp geben. Ich sehe leider viel zu häufig, wie jemand versucht mit aller Kraft an der Rolle zu kurbeln, wenn was gebissen hat. Das macht aber nur unnötig die Rolle kaputt und kostet zudem dem Angler noch sehr viel Kraft.

Anstatt mit aller Kraft an der Rolle zu Kurbeln, solltest du lieber die Fische über die Rute hochziehen und anschließend die hochgezogene Schnur auf die Rolle drehen.

25. Nimm die Fische erst am Ende aus

Sobald du deine ersten Makrelen gefangen hast, solltest du sie ordnungsgemäß töten und in einen gut gekühlten Behälter aufbewahren. Erst wenn der Kutter auf dem Weg Richtung Hafen ist, kannst du damit beginnen, die Fische auszunehmen.

Das ist ein häufiger Fehler, den niemand auf dem Kutter machen sollte. Sie machen das meistens, weil die Makrelen sonst zu schnell schlecht werden. Das passiert aber nicht, solange sie kühl genug gelagert werden.

Das Problem dabei ist, dass das Ausnehmen sofort unzählig viele Möwen anlockt. Die Möwen sind aber eine gute Orientierung für den Kapitän um die Makrelenschwärme zu finden.

26. Kenne deine Grenzen

Viele Angler wollen so viele Fische wie möglich fangen. Grundsätzlich ist das auch ok. Aber das Makrelenangeln ist eine Art des Fischens bei der man wirklich zu viele Fische fangen kann. Natürlich ist „zu viel“ reine Definitionssache. Doch brauchst du wirklich 60 oder sogar noch mehr Makrelen?

Ich selbst setze mir eine Grenze von maximal 30 Makrelen. Und daran halte ich mich auch. Auch wenn die Fische so gut beißen, dass ich die Anzahl schon nach 3 Stunden gefangen habe. Da fahre ich lieber einige Wochen später noch einmal raus aufs Meer.

Haben dir diese Tipps geholfen?

Ich hoffe diese Tipps helfen dir, für deine nächste Makrelentour. Hast du noch einen Tipp, der hier fehlt? Dann schreibe ihn doch bitte im Kommentar.