Hornhecht

Der Gewöhnliche Hornhecht (Belone belone) ist ein sehr schlanker Meeresfisch, der im nordöstlichen Atlantik und seiner Nebenmeere vorkommt. Hornhechte sind sehr schlanke Oberflächenfische. Sie haben ein schnabelartiges, verlängertes Maul mit zahlreichen, nadelartigen Zähnen. Bei erwachsenen Tieren sind Ober- und Unterkiefer gleich lang. Die Jungtiere haben zuerst ein normales Maul, dann wächst zuerst der Unterkiefer, so dass sie wie die verwandten Halbschnäbler (Hemirhamphidae) aussehen. Später folgt der Oberkiefer.

Hornhecht

Die Flossen haben keine Hartstrahlen. Rücken- und Afterflosse sitzen weit hinten am Körper, die Bauchflossen befinden sich ungefähr in der Mitte des Körpers. Die Augen der Hornhechte haben einen besonderen Schutz gegen das von oben kommende helle Licht, dem sie als Oberflächenfische besonders ausgesetzt sind. Die Iris hat in ihrem oberen Teil einen Lappen, der das Eindringen direkten Sonnenlichts vermindert. Gestalt und Größe des Irislappens sind bei jeder Art verschieden.

Kleine im Süßwasser lebende Arten werden nur 6 bis 7 Zentimeter lang, während große marine Arten bis zu 2 Meter lang werden können.

Merkmale

Der Gewöhnliche Hornhecht wird maximal etwa 90 Zentimeter lang und kann 1,3 kg schwer werden. Er bleibt aber für gewöhnlich bei einer Länge von 45 bis 70 Zentimeter und erreicht nur selten ein Gewicht von über 1 kg. Die einzige Rücken- und die Afterflosse sitzen auf gleicher Höhe weit hinten, kurz vor dem Schwanzflossenstiel. Sie werden von 16 bis 20 bzw. von 10 bis 23 Flossenstrahlen gestützt. Die Schwanzflosse ist gegabelt. Die Wirbelzahl beträgt 75 bis 84. Beide Kiefer sind verlängert und bilden einen pinzettartigen Schnabel, der von vergleichsweise großen und weit außen platzierten Zähnen besetzt ist. Der Unterkiefer ist ein wenig länger als der Oberkiefer. Bei Exemplaren die länger als 20 cm sind, ist auch das Pflugscharbein bezahnt. Das Skelett und die Gräten des gekochten Gewöhnlichen Hornhechts sind grün („Grünknochen“). Diese ungewöhnliche Färbung wird von den harmlosen Farbstoff Biliverdin verursacht.

Lebensweise

Gewöhnliche Hornhechte sind Schwarmfische, die meist dicht unterhalb der Meeresoberfläche schwimmen. Sie ernähren sich als tagaktive Raubfische von kleinen Fischen, wie Sandaalen, jungen Heringen, Sardinen und Sardellen. Ähnlich wie die Makrele unternehmen sie weite Fresswanderungen. Auf der Flucht vor ihren Fressfeinden, vor allem Delfinen und Thunfischen springen sie weit aus dem Wasser oder durchstoßen schräg die Wasseroberfläche, um mit schnellen Schwanzflossenschlägen zu fliehen. Durch das spitze, knöcherne Vorderende der Hornhechte kann es zu Verletzungen auch von Menschen kommen, wenn die Fische in Angst sind.

Fortpflanzung

gefangene Hornhechte

Gewöhnliche Hornhechte laichen im flachen Wasser vor allem von Mai bis Juni, eventuell auch mehrmals im Jahr. Je nach Größe legen die Weibchen 1000 bis 35.000 Eier, die einen Durchmesser von 3 bis 3,5 mm haben. Jeweils 60 bis 80 Eier werden mit 20 mm langen klebrigen Filamenten an Steine oder Aufwuchs geheftet. Die Larven schlüpfen nach drei bis fünf Wochen. Sie sind dann 13 mm lang und zeigen noch keinen verlängerten Oberkiefer. Bis zu einer Länge von 45 mm wächst zunächst der Unterkiefer, so dass die Tiere den verwandten Halbschnabelhechten gleichen. Mit einer Länge von 12 cm ähneln die Fische sodann den ausgewachsenen Tieren und zeigen einen schnabelartigen Kiefer der oben nur wenig kürzer als unten ist. Die Geschlechtsreife erreichen sie mit einer Länge von 45 cm und einem Alter von zwei Jahren.

Schonzeit: keine,  Mindestmaß: keines