7 deutsche Meeresfische, die du kennen lernen musst

Wusstest du, dass es in der Ostsee 8 Meter lange Haie gibt?

Falls nicht, möchte ich ihn dir gerne vorstellen. Den Riesenhai.

Aber keine Sorge. Er würde niemals einem Menschen etwas tun, denn er ist ein reiner Planktonfresser. Er hat nicht einmal richtige Zähne.

Der Riesenhai ist aber kein Zielfisch zum Angeln. Deshalb möchte ich dir 7 Fische vorstellen, die du unmittelbar an Deutschland’s Meeren vom Fischkutter oder von der Küste aus angeln kannst.

Was macht Meeres-Fische so besonders

Viele Angler wollen nicht weit fahren, um ihren Traumfisch zu fangen.

Oft müssen sie es auch nicht. In ganz Deutschland gibt es unzählig viele Gewässer mit guten Fischbeständen.

Dennoch sollte es jeder Angler mal mit dem Hochseeangeln versuchen. Immer wenn ich zum Angeln aufs Meer rausfahre, habe ich ein einmaliges Erlebnis. Selbst wenn ich nichts fange.

Hochseefische sind einfach die besseren Fische.

Viele von ihnen bilden Schwärme. So wie die Makrele, der Hering oder der Dorsch. Nicht nur die kleinen Exemplare stehen nah beieinander, sondern auch die größeren Fische. Findet man also mal einen Schwarm, dann fängt man meistens sofort mehrere Exemplare.

Sie sind in der Regel größer und stärker. Viele Fische haben im offenen Meer nahezu unendlich viel Platz. Dadurch sind sie viel kräftiger und ausdauernder. Bestes Beispiel dafür sind die Bodden-Hechte. Vergleicht man diese mit den Hechten von einem kleinen See, wird man feststellen, dass die richtig fetten Brummer in den Bodden viel öfter vorkommen

Viele Meeresfische sind faszinierend gute Speisefische. Durch viel Bewegung und meist saubereres Wasser haben die Fische im Meer ein schmackhafteres Fleisch. Aber auch der Körperbau der Meeresfische spricht eher dafür. Zarteres Fleisch und deutlich weniger Gräten ist ein Hauptmerkmal der Meeresbewohner.

Das beste daran ist, man muss gar nicht tausende von Kilometer fahren, um auf kapitale Meeresfische Jagt zu machen. Es gibt sie in unzähligen Mengen direkt an der Ostsee und teilweise auch in der Nordsee.

Dies sind die 7 bekanntesten Fische, die man kennen sollte, wenn man Interesse am Hochseeangeln hat.

Dorsch

großer Dorsch / Kabeljau im Meer

Der Dorsch, oder auch Kabeljau genannt, ist der bekannteste Meeresfisch in Deutschland.

Dorsche gibt es fast überall in der Nordsee und der Ostsee. Am liebsten hält er sich am Grund bei Wassertiefen ab 7 Meter auf. Deshalb empfiehlt es sich den Dorschen von einem Fischkutter aus nachzustellen. Diese können problemlos zu Fanggebieten ausfahren, bei denen Wassertiefen von über 20 Meter möglich sind.

Der Dorsch ist ein Fisch der kaltes, klares Wasser bevorzugt. Deshalb hat die Fangzeit der Dorsche in Deutschland ihren Höhepunkt in den Wintermonaten. Im Sommer sind die Fische deutlich passiver unterwegs. Vor allem die kapitalen Dorsche ziehen dann eher in Richtung Norden nach Dänemark, wo es etwas kälter ist.

Aber Achtung. Im Frühjahr (Februar bis April) laichen die Fische. Unter vielen Anglern ist es verpöhnt die Dorsche in dieser Jahreszeit zu fangen, da der Fischbestand in den letzten Jahrzehnten spürbar zurück gegangen ist.

Beim Dorschangeln gibt es zwei sehr erfolgsversprechende Angeltechniken. In der Ostsee wird hauptsächlich das Driftfischen vom Fischkutter aus, mit leichtem Pilker betrieben.

In der Nordsee gibt es in der Regel weniger Dorsche, aber dafür bessere Hotspots, um gezielter diesen äußerst schmackhaften Speisefisch zu angeln. Die Fischkutter steuern beim Wrackangeln direkt alte versunkene Schiffe an. An diesen Wracks hat sich eine eigene Vegetation gebildet. Algen, Seesterne, Fische und viele andere Meeresbewohner versammeln sich gerne an diesen Wracks. So auch die Dorschschwärme.

Zu den dorschartigen Fischen gehören noch einige andere Fische. Hierzu gehört beispielsweise der Pollack, Wittling, Leng oder Schellfisch. Aber diese Fische wirst du eher selten in der Nähe der deutschen Küsten als Beifang haben. Viel öfters gibt es diese Meeresfische in den skandinavischen Ländern Norwegen, Finnland und Schweden.

Makrele

Makrele nach dem Fang

Unglaublich aber wahr! Der oben beschriebene Riesenhai gehört zu den makrelenartigen Fischen.

Oft spricht man bei der Makrele auch vom kleinen Bruder des Thunfisches, da beide Fischarten zur selben Familie gehören.

Die Makrele ist ein typischer Sommergast in unseren Gewässern. Nachdem die Fische gelaicht haben, kommen sie mit einem riesen Hunger bis nach Deutschland. Die Monaten Mai bis September verbringt die Makrele in unserer Nordsee.

In blinder Fressgier schwimmen riesige Makrelenschwärme im Freiwasser herum auf der Suche nach Nahrung. Dabei fressen sie so gut wie alles was sich bewegt.

Beim Makrelenangeln ist man in den deutschen Gewässern nur erfolgreich, wenn man weit hinaus fährt ins offene Meer. Denn die Makrelen brauchen Platz, um sich zu bewegen. Eine Wassertiefe von unter 15 Metern kommt daher für den Fisch nicht in Frage.

Hornhecht

Der Hornhecht erinnert vom Aussehen her, an eine Kreuzung eines zu klein geratenen Schwertfisches und einem Aal. Mit seinem Maximalgewicht von einem Kilo ist er definitiv kein Schwergewicht unter den Meeresfischen.

Ähnlich wie die Makrele kommt der Hornhecht nur in den Sommermonaten an unsere Gewässer. Allerdings kommt der Hornhecht mit der Absicht zum Laichen in Küstennähe. In den kälteren Monaten verziehen sich die Hornhecht-Schwärme sofort wieder in den Atlantik.

Wenn die Hornhechte da sind, dann sind sie wirklich überall. Man kann ihnen von der Ostseeküste aber auch im Wattenmeer nachstellen. Je nach Jahreszeit sind sie in unterschiedlichen Wassertiefen anzutreffen. Im Mai und Juni sind die Fische mit ihrer Fortpflanzung in Küstennähe beschäftigt. Dabei halten sie sich vorübergehend im nicht mal 2 Meter tiefen Wasser auf. Das besondere hierbei ist, dass man die Fischschwärme oft sehen kann. Erst im Juli und August ziehen die Fische in etwas tieferes Wasser.

Hering

Der Hering im Schwarm

Der Hering ist zwar kein Sportfisch, dafür aber ein umso besserer Speisefisch. Er ist relativ klein, kraftlos und es ist sehr einfach Heringe zu angeln. Richtige Zeit und richtiger Ort vorausgesetzt.

Am schmackhaftesten sind die Heringe, die ab Mai gefangen werden, kurz bevor sie mit dem Laichen beginnen. In dieser Zeit haben sie einen besonders hohen Fettanteil. Durch die richtige Zubereitung, werden so aus den Heringen echte Matjes-Filets.

Heringe ernähren sich hauptsächlich von Algen und Kleintieren, wie Schnecken, Larven oder Kleinkrebsen. Die Fische sind sehr abhängig von ihrem Schwarm. Einzelne Heringe findet man fast nirgendwo.

Die Schwärme kommen ab Mitte März sehr nah an die Küsten. Dort befinden sie sich hauptsächlich im freien Wasser nahe der Oberfläche auf.

Das Haupt-Fanggebiet von Deutschland aus ist in der Ostsee. Die beliebtesten Hotspots für Heringe sind diverse Buchten, Seebrücken und Molen. Besonders beliebt ist die Schlei bei Kappeln, die Kieler Förde, Travenmünde und der Rügendamm.

Im Mai ist es auch teilweise möglich die Heringe in der Nordsee zu angeln. Hier sind besonders die Molen der Nordsee-Inseln sehr beliebt.

Hauptsächlich werden Heringe vom Ufer aus gefangen. Durch ein kleines Boot oder Bellyboot sind die Fangchancen aber etwas erhöht. Am effektivsten ist das Angeln mit einer stabilen Rute mit einem Heringspaternoster mit 4 – 5 Haken. Manchmal sieht man auch die „Faullänzer“ unter den Heringsanglern, die mit einer Pose angeln und warten bis der Fisch zum Angler kommt.

Plattfische

Plattfische haben keine bestimmte Saison. Sie sind das gesamte Jahr lang in unseren Gewässern und sind auch immer im Fresslaune. Die besten Monate zum Plattfischangeln sind immer dann, wenn es wärmer wird. Also den gesamten Frühling lang.

Die beste Tageszeit ist in der Regel die Abenddämmerung und die Nacht. Die Fische kommen im Schutz der Dunkelheit nah ans Ufer. So nah, dass man den Köder gar nicht weit auswerfen muss. Deshalb ist nicht mal unbedingt eine lange Brandungsrute notwendig.

Am besten zum Plattfischangeln eignen sich Naturköder. Vor allem Wattwürmer und Seeringelwürmer. Aber auch Fischfetzen-Köder können die Plattfishe an den Haken bringen.

Alle Plattfische an unseren Gewässern sind sehr ähnlich. der bekannteste Plattfisch ist die Flunder. Sie gibt es überall an der Nordsee und an der Ostsee. Manchmal kommt sie sogar in manchen Flüssen im Norden Deutschlands vor, weil ihr Körper auch im Süßwasser leben kann. Die Flunder ist mit 50 Zentimeter Maximalgröße einer der größten in Deutschland häufig vorkommenden Plattfische.

In der Ostsee ist die Scholle sehr beliebt. Vor allem in der westlichen Ostsee, wo das Salzgehalt des Wassers höher ist, ist die Scholle weit verbreitet. Ihre wichtigsten Erkennungsmerkmale sind eine glatte Haut und kleine, runde, rostrote Flecken. In Deutschland wird sie sehr selten größer als 30 cm. In weiteren Tiefen (weiter im Norden) wird die Scholle auch bis zu 60 cm.

Der dritte, in Deutschland häufig vorkommende, Plattfisch ist die Kliesche. Mit 30 cm Maximalgröße ist sie der kleinste Plattfisch. Sie kommt vor allem in der Nordsee vor und bevorzugt sandigen Untergrund.

Selten verirrt sich auch mal der ein oder andere Steinbutt oder sogar eine Seezunge an deutschlands Küsten.

Meerforelle

frisch gefangene Meerforelle

Der wohl beliebteste Sportfisch in den Meeren ist die Meerforelle (Auch Mefo genannt). Der kleine Bruder vom Lachs ist wirklich schwer zu fangen. Aber wenn man mal eine am Haken hat, dann hat man jede Menge Spaß mit dem Drill.

Die Meerforelle ist ein typischer Bewohner der Ostsee. Beliebte Plätze zum Angeln auf Meerforelle sind die Inseln Rügen und Fehmarn. Meerforellen bevorzugen natürliche abwechslungsreiche Untergründe.

Die besten Monate sind im Frühjahr, März und April. Hauptsächlich wird zu dieser Zeit mit der Wathose vom Ufer aus geangelt. Besonders beliebt ist das Spinnfischen mit leichter Ausrüstung bis zu 34 Gramm Wurfgewicht. Häufig sieht man aber auch viele Fliegenfischer wie sie mit gekonnten Bewegungen die beliebten Salmoniden fangen wollen.

Meerforeellen beißen am häufigsten bei schlechtem Wetter, bei Wind, Regen und Sturm. Als ob sie es Riechen, dass dann weniger Angler auf die Jagt nach ihnen sind.

In wärmeren Monaten sind gezielte Fänge nur im tieferen Wasser per Trolling (Schleppen) möglich.

Lachs

Lachs beim Sprung

Endlich kommen wir zum König unter den deutschen Meeresbewohnern.

Er ist der Meerforelle vom Aussehen und vom Verhalten her zum Verwechseln ähnlich. Deshalb wird niemals gezielt nur auf Lachs geangelt, sondern immer auf Meerforelle und Lachs. Zumindest, wenn man es auf die größeren Exemplare abgesehen hat.

Als Anfänger ist es in Deutschland fast unmöglich selbst einen Lachs zu fangen. Denn es muss einfach alles stimmen. Die Ausrüstung, der Köder, der Platz. Einfach alles. Eine gute Briese Glück sollte auch nicht fehlen.

Doch mit einem Experten an der eigenen Seite kann für jeden Angler der Traum vom Lachs-Drill in Erfüllung gehen. An der Ostsee gibt es mehrere Lachs-Trolling-Guides. Ein sehr bekannter Guide ist das Team von Angelwunder.

Regelmäßig werden kapitale Lachse mit einer Länge von über einem Meter und einem Gewicht von über 10 kg gefangen.

Lachse sind außerordentlich kämpferische Fische. Hat man ihn einmal am Haken, dann hat man ihn noch lange nicht auf dem Boot. Eine halbe bis eine ganze Stunde Flucht, um dir wieder zu entkommen, sind keine Seltenheit. Während des Drills wird er alle Tricks versuchen um sich vom Haken zu lösen. Atemberaubende Luftsprünge bringen den Adrenalinspiegel auf Höchstwerte.

Was hast du für Erfahrungen mit den deutschen Meeresfischen gemacht? Fängst du vielleicht auch selber regelmäßig gute Meeresforellen und Lachse? Dann Hinterlasse doch einfach ein Kommentar und berichte über deine Erfahrungen.