Auf das richtige Boot kommts an

Zum Hoochseeangeln brauchst du nur eine Angel, einen Köder und ein Boot.

Vermutlich hast du aber kein eigenes Motorboot.

Nicht schlimm!

Es gibt viele günstige Alternativen für einen erfolgreichen Angelausflug am Meer.

Fische fangen vom Angelboot

Motorisiertes Angelboot
Ein kleines motorisiertes Angelboot

Viele Angler träumen davon. Ein eigens Angelboot.

Es gibt sie in allen Größen, Formen, Farben und Preisklassen.

Von dem kleinen Hobbybötchen bis zur eigenen kleinen Yacht.

Falls für dich Geld keine Rolle spielt, ist ein eigenes Boot auf jedem Fall die beste Wahl. Wahrscheinlich gehörst du nicht zu dieser Gruppe. Leider.

Das Boot selbst ist dabei fast das kleinste Problem. Kritisch wird es erst bei allen zusätzlichen Kosten, wie Versicherung, Lageplatz, Transport, etc.

Die einzige Alternative ist es, ein Angelboot zu mieten. Aber selbst das ist nicht gerade günstig. Die Kosten belaufen sich dabei auf etwa 100€ pro Tag. Je nach Bootsgröße können es aber auch schnell 200€ pro Tag werden.

Du solltest bedenken, dass du für ein Boot ab 15 PS Motorleistung, einen Bootsführerschein benötigst. Mit einem führerscheinfreien Boot kannst du zwar auch eine Hochsee-Angeltour machen, du solltest dann aber nicht zu weit von der Küste weg fahren.

Die gängigste und effektivste Fangtechnik vom Boot aus, ist das Schleppangeln bzw. Trolling.

Vorteile

  • Man kann  große Gebiete in kurzer Zeit abfischen

Nachteile

  • Du musst selbst wissen, wo die Fische sind
  • Relativ teuer
  • Setzt viel Erfahrung beim Hochseeangeln voraus

Ein Fischkutter soll es sein

Der Fischkutter ist die Geheimwaffe beim Hochseeangeln. Vor allem bei Anfängern und bei Anglern ohne Ortskenntnis sehr beliebt.

Fischkutter und Krabbenkutter gibt es überall an der Nordsee und Ostsee. Auf Hochseecowboys.de findest du eine gute Übersicht der besten Fischkutter.

Das Wort „Kutter“beschreibt die Form des Schiffes. Eine spezielle Form, die es dem Schiff ermöglicht sich besonders schnell fortzubewegen. Im Grunde genommen gehören dazu alle Schiffe, die sehr schmal sind und ein spitzes Bug (Vorderseite des Schiffes) haben.

Fischkutter haben eine besonders hochseetaugliche Bauform. Diese ermöglicht es auch bei schlechterem Wetter problemlos von der Küste weg zu fahren.

Ein guter Kutter ist mit allen wichtigen technischen Hilfsmitteln (Echolot, GPS-Gerät, etc.) ausgestattet. Hilfsmittel die jedes Hochsee-Boot haben sollte. Zusätzlich dazu bietet ein guter Fischkutter auch noch viele Extras, wie eine eigene Filetier-Station und einer Verpflegung für die fleißigen Hochseecowboys an Board.

Gesteuert wird das Schiff von einem Kapitän, der das Meer kennt. Durch die Erfahrungen des Skippers kommt jeder Angler zu den besten Hotspots für seinen Zielfisch. Deshalb heißt es immer:

Vertraue dem Kapitän bei allem was er tut

Oft passen bis zu 100 Angler auf einen einzigen Kutter. Zumindest beim Makrelenangeln, da beim Vertikalangeln auf Makrele nicht so viel Platz benötigt wird. Dadurch, dass so viele Angler auf dem Boot sind, kann man dies wunderbar nutzen, um sich mit den anderen Anglern auszutauschen und sich gegenseitig zu helfen.

Die hohe Anzahl an Anglern ist aber genau das, was auch ein wenig nervig ist. Wie beim Wohnen kann man sich seien Nachbarn meistens nicht aussuchen. Hat man Anfänger als Nachbarn, verfängt man sich häufig mit ihm.

Selbst hierfür bieten viele Fischkutter eine gute Lösung. Man kann jeden Fischkutter (inkl. Kapitän) chartern. Sehr beliebt bei vielen Angelvereinen. Jeder kennt sich und man hat noch mehr Spaß beim Angeln.

Auf der Nordsee fahren die Fischkutter hauptsächlich raus zum Makrelenangeln (im Sommer) oder zum Wrackangeln auf Dorsch. An der Ostsee gibt es kaum Wracks, deswegen wird dort das Driftfischen auf Dorsch bevorzugt.

Vorteile

  • Ein erfahrender Kapitän kennt die besten Fangplätze
  • Sehr günstig
  • Besonders gute Ausstattung

 Nachteile

  • Häufig überfüllt an schönen Wochenenden und Feiertagen

Das Hochseeangeln vom Fischkutter ist auf jedem Fall meine Empfehlung für alle Anfänger beim Hochseeangeln.

Adrenalin plus Spaß gleich Angelkajak

Angelkajak - Hochseecowboys
Angeln vom Angelkajak | Quelle: Wikimedia.org

Jeder kennt sie.

Die kleinen Geschwister der Kanus.

Die Kajaks!

Erfunden wurden die Kajaks von den Eskimos. Damals noch, um auf dem Wasser auf Jagt zu gehen. Heutzutage werden Kajaks hauptsächlich für Sport- und Abenteuerzwecke eingesetzt. Seit einigen Jahren haben die Angler wieder diesen Bootstypen gefunden, um das Angeln zu erleichtern.

Die modernen Angelkajaks haben bis auf die Bauform und den Namen sehr wenig mit den Kajaks von damals zu tun. Sie werden bis auf das letzte Detail optimiert um den Ansprüchen eines erfolgreichen Anglers gerecht zu werden. Eine stabilere Lage im Wasser, eine Gewichtsreduzierung und jede Menge Hilfsmittel, die das Angeln erleichtern sollen.

Nicht nur kleine Hilfsmittel wie Rutenhalter und einer abgeschnürten Ablage für die Fische, sondern auch sehr viel technische Spielereien sind für das moderne Angelkajak zu haben. Dazu gehört beispielswese ein Echolot und eine Seekarte mit GPS-Funktion.

Angetrieben wird das Kajak meistens durch einen Beinantrieb durch ein Fußpedal. Wer es einfacher haben möchte, kann einen Kajak mit motorisiertem Antrieb wählen. Selten gibt es auch Angelkajaks mit einer gewöhnlichen Kajak-Paddel.

Es gibt zwei grundlegende Unterscheidungen der Bauform des Angelkajaks. Zum einen gibt die gewöhnlichen „Sit in Kajaks“. Bei dieser Art sitzt man wie bei gewöhnlichen Kajaks in einem Hohlraum im Kajak. Die zweite Art sind die „Sit on Top“ Kajaks. Hier sitzt der Angler auf einer Kuhle auf dem Kajak. Für das Meeresangeln sollte auf jedem Fall zu einem „Sit on Top“-Kajak gegriffen werden.

Ein Angelkajak liegt sehr stabil auf dem Wasser. Trotzdem sollte man nicht zu weit von der Küste wegschwimmen. Das Wetter kann auf dem Meer innerhalb weniger Minuten komplett umschlagen.

Als gängigste Fangtechnik ist das Abfischen von bekannten Hotspots. Mit Hilfe des Echolots kann man einfach herausfinden, ob sich ein Halt an der Stelle lohnt oder nicht.

Vorteile

  • Macht extrem viel Spaß

 Nachteile

  • Man muss selbst die guten Fangplätze kennen
  • Transport des Kajaks ist umständlich

Mit eigener Kraft auf dem Bellyboot

Angeln vom Bellyboot
Bequemes Angeln vom Bellyboot | Quelle: Wikimedia.org

Das Bellyboot ist ein weiterer Trend unter den Angelbooten.

Im Grunde genommen ist ein Bellyboot nur eine Schwimmhilfe. Trotzdem wird es rechtlich als Boot gesehen. Somit hast du auch alle Verpflichtungen, die du mit einem richtigen Boot hast.

Das Bellyboot selbst ist die günstigste Art der hier vorgestellten Bootstypen. Allerdings wirst du mit diesem aufblasbarem Gummiboot alleine nicht weit kommen. Du musst dir zusätzlich passende Kleidung (Wathose oder Neoprenanzug), große Schwimmflossen, einen Fischgalgen und eine Menge weiteren Zubehör besorgen müssen. Vermutlich brauchst du auch eine neue Angel, da sich vom Bellyboot besonders gut mit kurzen leichten Ruten angeln lässt.

Das Bellyboot wird durch pure Muskelkraft angetrieben. Mithilfe von Taucherflossen musst du mit deinen Beinen selbst für die Fortbewegung sorgen. Ein Minimum an körperlicher Fitness wird für jeden vorausgesetzt. Um nicht zu schnell zu ermüden, kannst du einen kleinen Anker auswerfen, damit du zumindest eine bestimmte Stelle bequem befischen kannst.

Mit einem Bellyboot solltest du auf keinem Fall weit ins offene Meer ausfahren. Das musst du aber auch gar nicht. Du darfst nur nicht erwartet kapitale Dorsche damit fangen zu können.

Dieser Bootstyp eignet sich hervorragend für das Grundangeln.

Als Fangtechnik empfiehlt sich das Abfischen von küstennahen Gebieten. Du kommst problemlos, an Plätze an die ein Brandungsangler nicht ran kommt.

Vorteile

  • Leicht zu transportieren

 Nachteile

  • Nur möglich bei passendem Wetter
  • Man muss in Küstennähe bleiben

Fazit

4 Bootstypen hast du kennengelernt. Jeder hat seine eigenen Vor- und Nachteile. Für welchen du dich entscheidest bleibt nur dir überlassen.

Angeln vom Motorboot ist die erfolgreichste Art um vor allem kapitalen Fischen nachzustellen. Sehr erfolgreich aber leider auch sehr teuer.

Der Fischkutter ist mein absoluter Favorit. Es ist günstig und man hat trotzdem sehr hohe Chancen auf gute Fische. Sowohl in der Ostsee als auch in der Nordsee gibt es mehrere Fischkutter an jedem Fischerhafen.

Das Angelkajak ist eins der Top-Trends der letzten Jahre in diesem Gebiet. Es bietet viele neue Möglichkeiten und macht zudem eine Menge Spaß. Ein Angelkajak empfiehlt sich daher für jeden, der das Gewässer kennt und eine Möglichkeit hat, für den Transport des Kajaks.

Das Bellyboot ist klein und praktisch. Mit der ganzen benötigten Ausrüstung summiert sich ein ordentlicher Preis für ein solches Spielzeug. Vom Bellyboot aus hat man aber auf jeden Fall einen riesen Vorteil gegenüber den Brandungsanglern.

Wie sind deine Erfahrungen mit den beschriebenen Bootstypen? Was würdest du empfehlen und warum würdest du es empfehlen? Kennst du vielleicht sogar noch eine bessere Art um im Meer erfolgreich zu angeln?

Dann hinterlasse doch einfach kurz einen Kommentar. Wir würden uns freuen!