Scholle

Die Scholle oder auch Goldbutt genannt (Pleuronectes platessa), gehört zur Ordnung der Plattfische (Pleuronectiformes) und ist ein beliebter Speisefisch.

Die Scholle ist ein Plattfisch, der die Augen auf der rechten Körperseite trägt. Die Augenseite ist braun, gelegentlich grau-braun; sie ist mit charakteristischen kreisförmigen rötlichen bis gelblichen Punkten gesprenkelt. Daher der Zweitname Goldbutt (Struffbutt); sie gehört aber nicht zu den – linksäugigen – Butten. Die Blindseite ist weißlich. Die Scholle ist in der Lage, sich zur Tarnung dem Untergrund farblich anzupassen und gräbt sich außerdem bei Gefahr durch Schlagen des Flossensaums (aus Rücken- und Afterflosse) oberflächlich in den Sand ein. Ausgewachsene Schollen haben eine Körperlänge von 40 bis maximal 70 Zentimeter. Sie werden bis zu 45 Jahre alt und wiegen dann bis zu 7 Kilogramm. Die größte mit der Angel gefangene Scholle wog 5,20 kg bei einer Länge von 69 cm. Sie wurde 2011 im norwegischen Dalsfjord nahe Bygstad, auf einen Makrelenstreifen in 7 Metern Wassertiefe gefangen. Dieser Fisch wird als offizieller norwegischer Rekord geführt.

Verbreitung

Ihr Vorkommen erstreckt sich über fast alle europäischen Küsten: vom Weißen Meer bis zur portugiesischen Atlantikküste, aber auch in Nord- und westlicher Ostsee, sowie im westlichen Mittelmeer. Die Scholle lebt schwarmbildend über Sand- und Schlickgrund in Tiefen von 100 bis 200 Meter, im Mittelmeer auch bis 400 Meter Tiefe.

Wirtschaftliche Bedeutung

Die Scholle ist einer der wirtschaftlich wichtigsten Speisefische. Es werden weltweit 100.000 bis 120.000 Tonnen pro Jahr hauptsächlich mit dem Schleppnetz gefangen. Die späte Geschlechtsreife der Fische führt unter der Bedingung der starken Befischung zu ständig abnehmendem Bestand. Früher wurden gelegentlich bis zu 50 Jahre alte Schollen von knapp einem Meter Länge und einem Gewicht von 7 Kilogramm gefangen; heute liegen die durchschnittlichen Fanggrößen hingegen bei 25 bis 40 Zentimeter. Damit werden große Teile der Schollenpopulationen bereits vor der Geschlechtsreife gefangen. Dies führt vielerorts zu einer Überfischung der Bestände. Laut Bundesforschungsanstalt für Fischerei gab es Ende 2006 in den europäischen Seegebieten „noch mindestens 250.000 Tonnen Schollen“.

Die im Frühjahr gefangene Scholle wird im Handel als Maischolle bezeichnet und wird wegen ihrer Zartheit besonders geschätzt.

Schonzeit: keine, Mindestmaß: 25 cm